Das vorhandene Gebäude ist zu klein. Art und Aufteilung der Räume sind unzureichend. Deshalb wurden hierfür keine Kosten berechnet.

Die Räume sollen neu aufgeteilt und erweitert werden. Das Gebäude muss dazu stark verändert werden. Bühnen­haus und Zuschauer­haus sollen erhalten bleiben. Das Künstler­haus und die Werk­stätten sollen neu errichtet werden. Die Bau­kosten betragen etwa 53.000.000 Euro.

Ein Neubau am Augustiner­hof erfüllt alle An­for­derungen. Das Lager für die Kulissen muss ausgelagert werden. Die Bau­kosten betragen etwa 50.000.000 Euro.

Am Augustinerhof bleiben die Räume für die Verwaltung, Zuschauer und die Bühnen. Die Nutz­fläche beträgt rund 5.600 Quadrat­meter. Rund 7.000 Quadrat­meter sollen ausge­lagert werden mit einer weiteren kleineren Bühne.

Das Theater wurde 1964 auf der Basis eines Wettbewerbs in einem ersten Bauabschnitt errichtet. Der zweite Bauabschnitt sah den Bau von weiteren Flächen für Werkstätten, Räume für Lager, Technik und Toiletten, Magazine und eine Montagehalle vor. Der zweite Bauabschnitt wurde nie errichtet. Das führte in den vorhandenen Bereichen des Theaters zu den heute offensichtlichen erheblichen Flächendefiziten und Funktionsmängeln mit den daraus folgenden Nachteilen.

In den folgenden Jahrzehnten der Nutzung haben sich nicht nur die Theaterwelt und deren Spielstoffe, sondern auch die Anforderungen an das Gebäude in funktionaler und baulicher Hinsicht verändert. Dies umfasst spiel-technische Anforderungen, Vorgaben der gesetzlichen Unfallversicherung, Arbeitsstättenrichtlinien, Landesbauordnung und Versicherungsbelangen.

Der heutige Spielbetrieb wird erschwert dadurch, dass die Proberäume weit über das Stadtgebiet verteilt sind. So proben beispielsweise Ballett und Schauspiel in der Karthäuserstraße und das Orchester im Pfarrzentrum Christkönig Trier-West. Der Kostümfundus ist auf vier Stellen verteilt. Kulissen müssen auswärtig gelagert werden. Dies führt zu erheblichen logistischen Nachteilen und verursacht zudem hohe Kosten durch zusätzliche Versicherungen, Mieten, Wegezeiten und so weiter.

In den Jahren 1995 bis 1999 wurden rund 5 Millionen Euro investiert unter anderem in die Bühnentechnik, die Lüftungsanlage und die Tontechnik. Darüber hinaus wurden in der Vergangenheit nur kleinere Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Spielbetriebes umgesetzt, ohne dass sich dadurch der Gesamtzustand nachhaltig verbessert hätte.

Im Jahre 2004 fanden mehrere Begehungen des Hauses durch den Gebäudeversicherer statt. Beim Brandschutz wurden erhebliche Mängel festgestellt, die bauliche Veränderungen zum Schutz der Zuschauer und Bediensteten erforderten.

Da das Haus in vielen weiteren, über Brandschutz und Sicherheit hinausgehenden Punkten nicht mehr den heutigen gesetzlichen Bestimmungen entspricht, bot es sich an, im Zuge der Umsetzung des Brandschutzkonzeptes auch dringend notwendige Erweiterungen durchzuführen. Diese sollten auch die Arbeitsabläufe optimieren. Gleichzeitig sollte im Zuge der Gesamtmaßnahme die Barrierefreiheit erreicht werden.

Erste Untersuchungen des Gebäudes ermittelten etwa 18,5 Millionen Euro Kosten für folgende Maßnahmen:

• Brandschutz und fast allen Bereiche sanieren
• gesamten Gebäudetechnik sanieren
• Keller-, Erd-, Dachgeschoss (Probebühne) erweitern
• Lastenaufzug anbauen

Auf der Basis dieser Ergebnisse beschloss der Stadtrat am 29.01.2009 (Drucksache 005/2009), ein Brandschutz- und Sanierungskonzept über 1,2 Millionen Euro durchzuführen. In diesem Zusammenhang sollen die aus dem heutigen Betrieb sich ergebenden, notwendigen Erweiterungsmaßnahmen geplant werden.

Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgte gemäß Beschluss des Stadtrates vom 11.05.2010 (Drucksache 172/2010) in zwei Bauabschnitten in den Jahren 2010 und 2011. Das Theater wurde zudem barrierefrei zugänglich und es wurde einer behindertengerechten Besuchertoilette eingerichtet (Beschluss vom 31.01.2012, Drucksache 035/2012). Die  Kosten betrugen hierfür 305.000 € .

Aufgrund der stark angespannten finanziellen Situation der Stadt Trier wurde dem Theater Trier für 2012 eine Budgetkürzung von rund 800.000 Euro auferlegt. Vor diesem Hintergrund und angesichts des hohen Investitionsvolumens beschloss der Kulturausschuss am 15.08.2012 zunächst die Strukturen des Theaters im Hinblick auf seine Zukunftsfähigkeit zu untersuchen. Ebenso sollten der mittelfristige Finanzbedarf ermittelt und ein tragfähiges strategisches Zukunftsszenario für das Theater Trier entwickelt werden.

Nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse sprach sich der Stadtrat am 19.11.2013 (Drucksache 433/2013) für den Erhalt des Drei-Sparten-Ensemble-Theaters aus und beauftragte im Zuge der strukturellen Neuausrichtung des Theaters die baufachlich relevanten Fragen in drei Varianten zu untersuchen und aufzuarbeiten. Dazu gehörten:

Variante 1: Sanierung des Theaters im Bestand ohne strukturell-räumliche und flächenmäßige Verbesserung.

Variante 2: Sanierung des Theaters mit struktureller und funktionaler Verbesserung in den Flächen und bei den Arbeitsprozessen die Einhaltung der relevanten Normen wie Arbeitsstättenrichtlinie, bauliche Verordnungen und Gesetze.

Variante 3: Neubau des Theaters am jetzigen Standort und Erstellung eines Raum- und Flächenprogramms, Standortanalysen mit Optimierung verschiedener Funktionen wie zum Beispiel Erschließung mit Eingangssituation, Andienung im Bereich Bühnenbild, Requisite sowie der Prüfung, ob es notwendig, Teilflächen wie die Werkstatt an anderer Stelle zu verwirklichen.

Das von der Verwaltung erarbeitete Raumprogramm wurde am 15.10.2014 vom Kulturausschuss zur Kenntnis genommen (Drucksache 386/2014). Die Ergebnisse der Variantenuntersuchungen wurden in der Drucksache 101/2015 „Bedarfs- und Grundsatzbeschluss Theaterbau“ mit der Empfehlung eines Neubaus am Augustinerhof formuliert und dem Kulturausschuss am 03.03.2015 vorgestellt:

Ergebnis Variante 1:
Das vorhandene Raumangebot und die Funktionalität des Bestandsgebäudes sind nicht ausreichend und schließen daher eine reine Generalsanierung ohne strukturell-räumliche und flächenmäßige Verbesserungen aus. Eine Kostenberechnung wurde dafür nicht durchgeführt.

Ergebnis Variante 2:
Die Sanierung des Theaters nach strukturellen und funktionalen Aspekten (Eingriffe in den Baukörper, notwendige Erweiterungen und Aufstockungen) ist nur mit erheblichen Eingriffen in die Bausubstanz möglich. Die Realisierung des Gesamtraumprogramms (mit Ausnahme des Kulissenlagers) ist nur möglich, wenn Bühnen- und Zuschauerhaus erhalten bleiben. Die umgebenden Gebäudeteile des Künstlerhauses und der Werkstätten müssten zugunsten einer funktionsgerechten Neuordnung abgebrochen und neu angeordnet werden. Die Baukosten betragen etwa 53,2 Millionen. €.

Ergebnis Variante 3:
Der Funktionsentwurf für den Neubau kann alle funktionalen Anforderungen bis auf das Kulissenlager erfüllen. Die geschätzten Baukosten betragen für einen Neubau etwa 50,3 Millionen €.

Die Erörterungen des Entscheidungsvorschlags der Verwaltung „Neubau am Standort Augustinerhof“ führte unter anderem zu folgender Frage:

Ist die Alternative „Generalsanierung des Bestandsgebäudes und Ergänzungsbau“ an anderer Stelle machbar?

Als Variante 4 wird nunmehr eine Generalsanierung des Theaters mit Abbildung der zusätzlich erforderlichen Flächen an einem zweiten Standort dem Abriss mit Neubau gegenübergestellt.