Sehr geehrte Damen und Herren,
heute möchte ich Ihnen von meinem "ganz besonderen Erlebnis" berichten:
Mein Arbeitsweg führt durch die Zurmaiener Straße.
Die Abbiegespur zur Zeughausstraße ist leider viel zu kurz (im Idealfall passen dort 2 Autos drauf - oder auch nur ein Sprinter).
Bei roter Ampel erlebe ich es beinahe jedes Mal, dass Autofahrer, die auf der linken Spur fahren für Geradeaus, fast schon panisch in allerletzter Sekunde nach rechts ziehen. Und dabei dem Fahrer auf der rechten Spur zu verstehen geben wollen, dass es beinahe selbstverständlich ist, dass man sie gewähren lässt, eine Vollbremsung durchführt, damit die werte Dame oder der werte Herr von links um Gottes Willen nicht warten muss, bis die Ampel grün ist und die Autofahrer, die nach links abbiegen wollen, die Spur freimachen.
Im schlimmsten Fall haben sie noch hinterm Burger King überholt, um dann festzustellen, dass es da vorne (erst einmal) nicht weitergeht und rechts ja noch eine Autolänge Platz ist, in die der SUV ja noch gut passt.
Und wenn ich das nicht selbst erlebe, beobachte ich es vor mir.
Gerade gestern hatte ich die Situation, dass ich mit exakt 50 km/h auf der rechten Spur gefahren bin und die linke Spur wieder blockiert war.
Ein Fahrer in einem weißen VW up! (Trierer Kennzeichen) fuhr schräg vor mir auf der linken Spur.
Er reagierte sehr spontan und kurzfristig und wollte nach rechts rüber. Ich hätte eine Vollbremsung durchführen müssen, um ihn die Spur wechseln zu lassen.
So fuhren wir also tatsächlich ungefähr drei Sekunden (!) nebeneinander her, bis ich ihn schließlich an dem wartenden Auto "abgestreift" habe. ES war sehr gefährlich, aber ich konnte in dem Moment nichts Anderes machen.
Ich bezeichne mich selbst als eine sehr rücksichtsvolle und vorausschauende Autofahrerin (Führerschein seit 2004, ich fahre gerne Auto) und erwarte das in einem gewissen Maß auch von anderen Verkehrsteilnehmern. Sicher, es gibt Ausnahmen und mit Fahrfehlern soll man immer rechnen.
Daher finde ich, dass hier irgendetwas "passieren" muss, beispielsweise muss die Abbiegespur verlängert werden, eine andere Ampelschaltung erfolgen oder etwas Anderes.
Des Weiteren bin ich der Meinung, dass mehr über die Querungshilfen aufgeklärt werden muss, an denen ja Autofahrer Vorrang haben und nicht Fußgänger oder Radfahrer.
Man liest darüber gar nichts in den Medien, es gibt keine Schilder und entsprechend kaum Aufklärung. Deshalb glaube ich, dass die Leute es einfach nicht besser wissen.
Dabei haben sie doch ihren Sinn - sonst hätte man auch einfach Zebrastreifen machen können.
Was ich an dort schon erlebt habe...!
In Ruwer beispielsweise standen drei Radfahrer auf der Insel am Radweg, sahen mich kommen (ich bin kaum 30 gefahren) und gingen wie selbstverständlich über die Straße. Ich musste starke bremsen, da ein Reifen schon auf der Straße war. Durch das offene Fenster (es war im Sommer) habe ich gerufen, dass sie sich mal über die Verkehrsregeln informieren sollten und sie hoffentlich nicht ihren Enkelkindern beibringen, die Straße zu überqueren, wenn ein Auto kommt! Zurück kam nur ein "Jo, jo!"
Vollbremsungen am Kenner Wirtshaus, in der Ruwerer Straße beim RWZ Kraftfutter - alles schon gesehen (abgesehen davon, dass diese Querungshilfen außerorts sind!). Aber beim RWZ haben ja immerhin die Radfahrer ein Schild.
Um noch einmal auf die Querungshilfe in Ruwer am Radweg zurückzukommen: hier habe ich folgende Situation erlebt: ein Radfahrer im Trikot kam vom Radweg und fuhr in Richtung Mertesdorf.
Ein Van vor mir hielt nicht für ihn an, fuhr aber langsamer, um in Richtung Mertesdorf abzubiegen. Der Radfahrer hat ihm etwas hinterhergebrüllt mit erhobener Faust.
Mein Fenster war offen und ich habe ihm gesagt, dass ihm aber hoffentlich schon klar ist, dass er keinen Vorrang, sondern zu warten hat. Da winkte er ab und fuhr davon.
Oder auch an beiden Kreiseln in Schweich. Frei nach dem Motto: "Ach, da kommt ein Auto. Na, dann kann ich ja gehen." Andererseits halten die Fahrer auch an, obwohl die, die queren wollen, teilweise noch 5 Meter von der Fahrbahn entfernt sind.
Ich wünsche mir (mehr) Aufklärung - für beide Seiten!
Mit den besten Grüßen